Was ist charlotte bühler?

Charlotte Bühler war eine österreichische Psychologin und Pionierin der Entwicklungspsychologie. Sie wurde am 20. Dezember 1893 in Berlin geboren und starb am 3. Februar 1974 in New York.

Bühler studierte Psychologie und Philosophie in Wien, wo sie 1919 promovierte. Sie war Mitbegründerin des Wiener psychologischen Instituts und arbeitete eng mit anderen namhaften Psychologen wie Sigmund Freud und Alfred Adler zusammen.

Bühler gilt als eine der ersten entwicklungspsychologischen Forscherinnen und war eine bedeutende Vertreterin der Gestaltpsychologie. Sie entwickelte eine eigene Entwicklungspsychologie, die auf der psychoanalytischen Theorie von Freud und der Individualpsychologie von Adler basierte. Dabei legte sie großen Wert auf die Auseinandersetzung mit individuellen Lebensgeschichten und die Betrachtung der Persönlichkeitsentwicklung im Kontext sozialer und kultureller Einflüsse.

Ihre Forschungsschwerpunkte lagen vor allem in den Bereichen der Sprachentwicklung, des Denkens und des moralischen Verhaltens in verschiedenen Altersstufen. Sie prägte den Begriff des "Entwicklungsgesprächs", bei dem sie die Interaktion von Eltern oder Erziehern mit Kindern in den Vordergrund stellte.

Bühler war eine der ersten Frauen, die eine Professur an der Universität Wien erhielt. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und der politischen Situation während des Zweiten Weltkriegs emigrierte sie 1938 in die USA, wo sie an verschiedenen Universitäten tätig war.

Ihre Arbeit hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklungspsychologie und die Pädagogik. Sie betonte die Bedeutung von Umweltfaktoren für die Entwicklung des Menschen und setzte sich für eine ganzheitliche Betrachtung der Persönlichkeit ein. Charlotte Bühler wird als eine wegweisende und inspirierende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie angesehen.